Dankeschön! – Deutsch-Spanisches Forum – Köln, 13.06.2019

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Mit einer mehr als beachtlichen Teilnehmerzahl fand in diesem Jahr am 13. Juni 2019 das erste Deutsch-Spanische Forum in Köln statt. Ziel, dieses vom gleichnamigen Verband organisierte Forum, ist es, die Beziehungen zwischen beiden Ländern zu stärken. In dieser Veranstaltung ging es um eine Analyse der politischen Situation in Spanien nach den Wahlen. Neben diesem Thema scheint ebenso die Ausarbeitung der Unabhängigkeitsverfahren außerhalb von Spanien als sehr komplex. Experten von internationalem Rang analysierten diesbezüglich und diskutierten mögliche Zukunftsszenarien bei diesem Treffen im Studio Dumont im Herzen der rheinischen Stadt.



Experten wie Dr. Wilhelm Hofmeister, Leiter des Büros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Madrid, und Jürgen Donges, Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Universität zu Köln, waren sich einig und erklärten auch nach der Veranstaltung der Nachrichtenagentur EFE, dass in Spanien „die Kultur der Koalition und des Kompromisses“ verstärkt werden sollte, um stabile Regierungen in der neuen politischen Landkarte des Landes zu erreichen.

„Viele Menschen erwarten, dass sich diese Koalitionsstruktur in Spanien weiterentwickelt, auch weil das Parteisystem fragmentiert ist“, sagte Hofmeister gegenüber der EFE.

Auf regionaler und lokaler Ebene werde bereits eine Kompromisskultur aufgebaut, so der Leiter der Stiftung in Madrid: „Früher oder später wird da auch auf nationaler Ebene passieren.“

Donges, der Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung war, der sogenannten fünf Wirtschaftsweisen, sagte der Agentur, dass die Mängel an der Kultur der Koalition für das Ausland irritierend sind. Dies ist eine Sache, die in Spanien aufgeklärt werden sollte. „Im Moment herrscht bei den Führern aller politischen Parteien viel Egoismus. Sie denken mehr über das Foto nach als über die Bildung einer stabilen Regierung“, sagte er.

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Zur Thematik der Unabhängigkeit Kataloniens betont Núria González, Professorin von ESADE in Barcelona und Doktorin an der Universität von Oxford, die Ernsthaftigkeit des Problems innerhalb der katalanischen Gesellschaft. Neben der Unabhängigkeitsbewegung als populistische Reaktion auf die spanische Wirtschaftskrise bekräftigt González auch die defizitäre Kommunikation des spanischen Staates, um die nationalistische Argumentation öffentlich zu wiederlegen.

In Bezug auf die künftige Regierungsbildung Spaniens bezeichnete Fernande Vallespín, Professor an der Autonomen Universität Madrid, Pedro Sánchez als eine mögliche Figur der europäischen Sozialdemokratie. „Sánchez wird die Investitur erhalten, aber ich bin mir nicht sicher, ob er es schaffen wird, auf stabile Weise zu regieren“, sagte er gestern zu Beginn der Diskussion.

Ein weiteres Thema war die Gestaltung der Situation Spaniens in Europa. Die Experten waren sich einig, dass die aktuellen Probleme der Gemeinschaft auf die Führung des Landes zurückzuführen sind. „Jedes Land konzentriert sich so auf das, was auf seinem Territorium passiert, sodass es sich nicht darauf konzentrieren kann, eine gute europäische Führung zu erreichen“, schloss Vallespín.

Die Organisation des Deutsch-Spanischen Forums e.V. dankt den Experten und allen Zuhörern für die Teilnahme an der Veranstaltung. Um das Verständnis zwischen beiden Kulturen zu erleichtern, sehen wir es als notwendig an, auch zukünftig Dialogsitzungen dieser Art abzuhalten. Ebenfalls danken wir der Delegation der Konrad-Adenauer-Stiftung in Madrid für ihre Unterstützung, die die Veranstaltung ermöglicht hat.

Falls Sie Anregungen haben oder Informationen wünschen, kontaktieren Sie uns gerne über info@deutsch-spanisches-forum.com.

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